News | 20.12.2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitarbeiter*innen bei KiGäNO
liebe Elternvertreter*innen, liebe Eltern,
ich wende mich zum Ende des Jahres und kurz vor den Feiertagen mit einem besonderen Anliegen an sie alle. Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Man besinnt sich in der Adventszeit auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben, widmet sich der Familie und kommt vielleicht auch ein wenig zum Nachdenken.
Uns, als Träger von 80 Kindergärten, treiben in diesem Jahr besondere Gedanken um. Wir nehmen mit großer Sorge die derzeitigen Entwicklungen in unseren Kindergärten wahr.
Auch in den vergangenen Jahren war die Winterzeit sehr herausfordernd und die Häuser häufig von Personalausfällen und hohem Krankenstand betroffen. Wir haben jedoch noch nie eine so prekäre Situation wie in diesem Jahr erlebt. Schon seit einigen Monaten haben wir mit Krankheiten, Infekten, Überlastungen und entsprechenden Fehltagen und Krankenständen der Mitarbeiter*innen in unseren Kindergärten zu kämpfen. Dies bedauern wir sehr. Dies zu kompensieren ist nahezu unmöglich geworden und beschäftigt auch in unserer Geschäftsstelle viele Mitarbeiter*innen, die mit Hochdruck an Lösungen arbeiten. Als Träger versuchen wir entsprechend gegenzusteuern und stellen Zeitarbeitskräfte zur Verfügung, um Entlastung zu schaffen. Aber leider - und das spüren gerade die Eltern – müssen wir viel zu oft Gruppen zusammenlegen oder Öffnungszeiten einschränken.
Unterhält man sich derzeit mit Eltern von Kindern im Krippen- und Kindergartenalter, beschleicht einen das Gefühl, dass zur „normalen“ Dauerbelastung aus Erwerbsarbeit, Krankheitswellen und viel zu geringen Erholungsphasen ein weiteres gravierendes Problem hinzugekommen ist: Kindergärten bieten häufig kein verlässliches Betreuungsangebot mehr an. Wer für kleine Kinder verantwortlich ist, rotiert daher, um kurzfristige Schließungen zu kompensieren und verkürzte Öffnungszeiten privat aufzufangen. Das zeigt sich etwa, wenn Kitaträger und -leitungen entscheiden müssen, Gruppen/Bereiche zu schließen, die Zahl der betreuten Kinder zu reduzieren oder Gruppen/Bereiche zusammenzulegen, weil eine verantwortungsvolle Beaufsichtigung der Kinder nicht mehr gewährleistet werden kann. Kinder in den Gruppen/Bereichen bekommen nicht mehr genügend Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Dabei leiden die Leitungskräfte und die pädagogischen Fachkräfte massiv darunter, ihre Arbeit unter widrigen Bedingungen ausüben zu müssen. Sie empfinden es vielfach als frustrierend, systematisch das eigene Berufsethos verletzen zu müssen, wenn sie etwa aufgrund von Personalmangel den einzelnen Kindern nicht ausreichend gerecht werden oder ihren Bildungsauftrag nicht erfüllen können. Diese Entwicklung finden wir sehr beunruhigend.
Wir haben bereits in unterschiedlichen Konstellationen und Runden nach Lösungen gesucht und werden dies auch weiterhin tun, um die Situation für die Kinder, die Eltern und die Mitarbeitenden von KiGäNO zu verbessern und wieder mehr Zufriedenheit herzustellen. Gerne nehmen wir auch Ideen und Vorschläge auf und prüfen die Umsetzbarkeit. Dazu laden wir alle herzlich ein! Wir hoffen alle, dass sich die Situation im kommenden Jahr für alle Beteiligten wieder verbessern wird.
Abschließend möchte ich mich auf diesem Wege im Namen der Geschäftsleitung des Trägers bei Ihnen allen für Ihre Geduld, Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis bedanken.
Ich wünsche Ihnen eine ruhige und entspannte Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr! Bleiben Sie und Ihre Familie(n) gesund.
Herzliche Grüße
Sabine Radtke
Pädagogische Geschäftsleiterin