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Marode Kitas und weitere Baustellen:

Rund 30 Berliner Träger fordern mehr Unterstützung beim Kita-Betrieb und Beteiligung auf dem Weg in die Kita-Zukunft

Zu wenig Kita-Plätze, fehlende Fachkräfte, sanierungsbedürftige Gebäude und Qualitätsentwicklung aus dem Elfenbeinturm – die frühe Bildung in Berlin steht vor großen Herausforderungen. Fast 30 freie Träger und die fünf Berliner Eigenbetriebe fordern den Senat und die Haushaltsverantwortlichen jetzt zum Handeln auf.

Berlin, 8. Juni 2021. Mehr als 26.000 neue Kita-Plätze müssen laut dem aktuellen Kita-Entwicklungsplan des Senats bis 2025 entstehen. Fast 30 freie Kita-Träger und die Berliner Eigenbetriebe finden, dass sich in der Hauptstadt einiges verändern muss, damit diese Mammut-Aufgabe gestemmt werden kann. In einem gemeinsamen Positionspapier haben sie Ihre Forderungen an den Senat und die Haushaltsverantwortlichen jetzt veröffentlicht. Auch die fünf Eigenbetriebe des Landes Berlin haben sich diesem überverbandlichen Bündnis angeschlossen.

Eine zentrale Forderung der Träger: Gleiche Rahmenbedingungen bei der Renovierung von Kita-Gebäuden, die dem Land Berlin oder den Bezirken gehören. Viele dieser Immobilien sind marode und müssten seit Jahrzehnten saniert werden. Damit die dringend benötigten Kita-Plätze in diesen Häusern erhalten und energetische Sanierungen im Sinne des Klimaschutzes durchgeführt werden können, müssen entsprechende Mittel bereitgestellt werden – zu den gleichen Bedingungen für alle Träger in der Stadt. Sonst werden trotz der ambitionierten Ausbau-Ziele des Senats bis Mitte des Jahrzehnts Kita-Plätze verloren gehen.

Auch an anderen Stellen sehen die Kita-Träger massiven Handlungsbedarf: Sie fordern eine fair verhandelte, gerechte und vollständige Finanzierung des Kita-Betriebs sowie einen Neustart für den Kita-Ausbau und Unterstützung bei dringend notwendigen Sanierungen landeseigener Gebäude. Mitarbeiter*innen in der berufsbegleitenden Ausbildung sollen zudem erst nach anderthalb Jahren auf den Personalschlüssel angerechnet werden. Darüber hinaus verlangen die Träger mehr Mitsprache bei der Weiterentwicklung des Berliner Bildungsprogramms. Sie wollen an der Weiterentwicklung des Berliner Bildungsplans besser beteiligt werden.

Mit Sorge blicken die Unterzeichnenden des Papiers auf den Abschlussbericht zur Bildungsqualität der Köller-Kommission: Der Fokus auf Leistungstests zur Sprachentwicklung und auf mathematische Kenntnisse berge die Gefahr einer Verschulung der frühen Bildung und ignoriere die eigentliche Funktion von Kitas: Kinder ihren Interessen entsprechend und in ihrem eigenen Tempo individuell zu fördern. Deshalb fordern die Träger eine bessere Einbindung in die Weiterentwicklung des Qualitätsrahmens und transparentere Prozesse, wie sie in anderen Bundesländern üblich sind.

Weitere Informationen:

Das komplette Positionspapier der fast 30 freien Träger und der fünf Berliner Eigenbetriebe gibt es hier zum Download: Positionspapier (PDF). Weitere Informationen rund um das Bündnis der Berliner Träger finden Interessierte unter www.kita-stimme.berlin.

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